RhytHmus und Aufbruch. Kunst im Bild der DDR

24. September bis Ende Oktober 2025, Vernissage am 24.09.25 um 17 Uhr

Musik bewegt. Bilder bewegen. Bewegungen verändern.

Diese Ausstellung führt mitten hinein in die Welt der Künstlerinnen und Künstler der DDR, zwischen Bühne, Publikum und Staat. Sie zeigt Fotografien, die mehr sind als Dokumente: Sie erzählen von Glanz und Widerspruch, von Freude und Enge, von individueller Freiheit im Spannungsfeld einer politischen Ordnung, die Kunst zugleich förderte, kontrollierte und für ihre

Zwecke instrumentalisierte. Im Zentrum steht das Werk von Maja Lopatta (1928, Breslau). Sie war lange Chefredakteurin der "Unterhaltungskunst -Zeitschrift für Bühne, Podium und Manege". 

Als Journalistin, Fotografin und Chronistin erlebte sie den DDR-Kulturbetrieb aus nächster Nähe. Ihre Bilder zeigen Stars wie Ute

Freudenberg, Reinhard Lakomy oder Jiri Korn und Bands wie Karussel, Puhdys, City und Karat. Doch ihre Fotografien sind mehr als Porträts von Berühmtheiten: Sie lassen die Atmosphäre einer Epoche sichtbar werden, die voller Kontraste war. Zwischen beschwingter Leichtigkeit, Auftrittsglanz und subversiven Zwischentönen schimmert immer auch eine stille Form von Widerstand: das Beharren auf künstlerischer Ausdruckskraft und persönlicher Haltung. Lopatta selbst verkörperte diesen Geist. Sie schrieb und fotografierte nicht, um sich im Glanz anderer zu spiegeln, sondern um die Kraft der Kunst einzufangen. In ihrer kürzlich erschienen Autobiografie "Das Leben ist ein Geschenk" tritt sie nicht als Gefährtin berühmter Namen auf, sondern als eigenständige, lebensfrohe Persönlichkeit. 

Ergänzt werden Lopattas Fotografien durch Werke von Volkhard Kühl und Marion Klemp. Kühl fotografierte mit dokumentarischem Blick das Alltagsleben im Osten Berlins, doch seine Leidenschaft galt dem Jazz, der schon in seiner Idee die Freiheit verkörpert. Marion Klemp wiederum bietet mit ihrem Archiv einen vielschichtigen Blick auf die DDR-Alltagskultur, vom Deutschen Schauspielhaus bis zur Begleitung von Herman van Veen bei einer seiner Tourneen durch die DDR. Gemeinsam eröffnen ihre Arbeiten neue Perspektiven: Sie zeigen die Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen, die im DDR-Alltag Platz fanden und zugleich immer unter der Beobachtung eines Staates standen, der auch über die Kultur seine Kontrolle ausübte. Gerade in diesem Spannungsfeld wird Fotografie zum doppelten Zeugnis: als Bild künstlerischer Bewegung und als stilles Dokument einer politischen Wirklichkeit. 

 

Die Ausstellung der Agentur DDR Fotoerbe ist auf dem Campus für Demokratie in den Räumen des Bundesarchivs, Stasi-Unterlagen-Archivs zu sehen. Auf dem Gelände des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit treffen heute fotografische Erinnerungen auf den Schauplatz der Macht, die sie einst mitprägte.

 

Ort: Bundesarchiv, Stasi-Unterlagen-Archiv, Ruschestraße 103, Haus 22 (nicht barrierefrei), 10365 Berlin

Vernissage: Mittwoch, 24. September 2025, 17:00 Uhr

Öffnungszeiten: täglich 10-18 Uhr

Eintritt: frei

Laufzeit: bis Ende Oktober 2025 

 

Alle Motive aus der Ausstellung können auf Anfrage unter kontakt@ddrfotoerbe.de bei uns käuflich als Druck erworben werden.

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